Scheunenkino
"Eberhofer"Spezial 2

„Am Sauerkraut ist noch keiner gestorben.“

Dorfpolizist Franz Eberhofer hat mal wieder Probleme: Seine Dauerverlobte Susi Gmeinwieser macht Druck, weil sie endlich Kinder will. Außerdem wird er gegen seinen Willen befördert und muss deswegen in die große Stadt gehen, nach München. Dort zieht er bei seinem etwas exzentrischen Kumpel Rudi Birkenberger ein und seine neue Vorgesetzte wird die wenig freundliche Kommissarin Elisabeth Mayerhofer, von Franz nur „Thin Lizzy“ genannt. Zum Glück gibt es aber bald eine Ausrede, nach Niederkaltenkirchen zurückzukehren: Der Opel Admiral seines Vaters wird gestohlen und als er wieder auftaucht, liegt eine Leiche im Kofferraum. Obendrein macht ein alter Bekannter, der erfolgreiche Geschäftsmann Karl-Heinz Fleischmann, Susi den Hof. Vielleicht wird es ja doch endlich Zeit für den Heiratsantrag, vor dem sich Franz schon so lange drückt.

Der Franz und die Susi – und/oder der Rudi, die Oma und der Papa, der Simmerl und der Flötzinger, der Wolfi und sein Wirtshaus – und natürlich der Kreisel, inzwischen wahrscheinlich der berühmteste Kreisverkehr Deutschlands: Das ist Niederkaltenkirchen. Das „Eberhofer-Universum“ liefert ein ironisch überzeichnetes Panorama ländlichen bayerischen Lebens und bleibt dabei immer überschaubar und ziemlich gemütlich – wenn man einmal absieht von den meist brutalen Gewaltverbrechen, die eigentlich im Zentrum der jeweiligen Geschichte stehen sollten, dann aber doch eher Nebensache bleiben.

„Spielfreudig und komisch präsentiert sich erneut das hervorragende Ensemble.“ (Filmdienst)

„Angesichts der detailgenau gezeichneten Dorfmentalitäten und der Würze mit einem Schuss magischem Realismus fühlt man sich an den lakonischen Witz von „TWIN PEAKS“ und „FARGO“ erinnert, an Achternbusch sowieso. Bei Polizist Franz Eberhofer, der sich selbst Dorfsheriff nennt…, kommt noch der Wilde Westen dazu. … So laufen die auch im Kino gestarteten Eberhofer-Krimis meist unter dem Radar der Filmkritik, haben aber eine riesige, nicht nur bayerische Fanbasis, die sich verstanden fühlt und mit dem Gezeigten identifiziert. Es gibt nun mal eine Lebenswirklichkeit, deren Koordinaten die Wirtschaft, die Metzgerei, Beerdigungen, Hochzeiten und Omas Essen sind; nur wird sie in Spielfilmen oder etwa „TATORT“-Krimis meist als Alptraum vorgeführt.“ (epd Film)